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Charm Lee heißt eigentlich Bernhard Quandt. Als erster Deutscher überhaupt nahm er 1986 die koreanische Staatsbürgerschaft an, als erster Zuwanderer wurde er zum TV-Star in Korea und stieg in ein hohes Staatsamt auf.
WELT ONLINE: 1954 kamen Sie im pfälzischen Bad Kreuznach als Deutscher zur Welt, inzwischen sind Sie Koreaner. Wie geht so etwas?
Charm Lee: 1978, nach dem Lehramtsstudium, hatte ich ein Jobangebot in Korea, für sechs Monate. Aber es hat mir so gut gefallen, dass ich gleich nach Wegen gesucht habe, länger zu bleiben. Ich habe an der Uni gearbeitet, beim Goethe-Institut, beim Fernsehen. Irgendwann habe ich mich entschieden, ganz hier zu leben und 1986 die koreanische Staatsbürgerschaft angenommen, als erster Deutscher überhaupt. Aus den sechs Monaten sind 32 Jahre geworden.
WELT ONLINE: Und wieso heißen Sie nicht mehr Bernhard Quandt, sondern Charm Lee?
Lee: Wenn ein Ausländer Koreaner wird, hat er die Möglichkeit, einen koreanischen Namen anzunehmen. Also habe ich mir einen schönen Namen ausgesucht, der eine bestimmte Bedeutung hatte. Zuerst hieß ich Han-woo Lee, das bedeutet: Freund Koreas. 2001 habe ich mir gesagt, jetzt bin ich mehr als ein Freund, jetzt bin ich ein echter Koreaner. Und echt heißt auf Koreanisch Cham. Die Silbe Cham heißt aber auch charmant. Darum habe ich die englische Schreibweise gewählt – nun bin ich ein echter Koreaner. Und ein charmanter.
WELT ONLINE: Aber man hört schon ein wenig, dass Sie in der Pfalz geboren sind. Wie steht es denn um Ihr Koreanisch?
Lee: Die Sprache habe ich seit Tag eins aktiv angefangen zu lernen. Eigentlich braucht man drei Jahre, um sich vernünftig ausdrücken zu können. Nachdem ich sechs Monate hier war, habe ich aber an einem Redewettbewerb im Fernsehen teilgenommen – und gewonnen, obwohl die Konkurrenten schon fünf, sechs Jahre in Korea waren. Ich habe allerdings auch deswegen gewonnen, weil ich eine siebenminütige Rede einfach auswendig gelernt hatte. Danach hat man mich immer wieder ins Fernsehen eingeladen, Talkshows und so. Das übt!
WELT ONLINE: Und wie lange dauert es, bis man die komplizierte Schrift beherrscht?
Lee: Das ist sehr einfach, weil Koreanisch eine phonetische, logische, vor 600 Jahren wissenschaftlich konzipierte Schrift ist. Ich habe eine Methode entwickelt, wie man das in 20 Minuten lernen kann.
WELT ONLINE: Träumen Sie eigentlich auf Deutsch oder auf Koreanisch?
Lee: Wenn ich in dem Traum Koreaner treffe, dann auf Koreanisch. Aber wenn mir im Traum ein Deutscher begegnet, träume ich Deutsch.
WELT ONLINE: Träumen Sie auch von der koreanischen Wiedervereinigung?
Lee: Ja, natürlich. Wenn man mich vor der deutschen Wiedervereinigung gefragt hätte, wo wird die Vereinigung schneller passieren, da hätte ich hundertprozentig gewettet: in Korea.
WELT ONLINE: Und träumt auch die Masse der Südkoreaner von der Wiedervereinigung?
Lee: Nachdem die deutsche Wiedervereinigung stattgefunden hatte, waren die Koreaner zuerst sehr neidisch, aber dann haben sie gemerkt, das ist nicht so einfach – und das ist teuer. Seither ist die Begeisterung für die Wiedervereinigung total zurückgegangen, 80 Prozent der Südkoreaner denken nur mit Kopfschmerzen daran. Sie wollen es rauszögern, und wenn es passiert, dann nur stufenweise.
WELT ONLINE: Ist das denn so einfach zu steuern?
Lee: Eben nicht. Nordkorea hat ein totalitäres System. Wenn sich das öffnet, bricht es zusammen – und dann läuft es ab wie in Deutschland. Eine stufenweise Annäherung ist nicht möglich.
WELT ONLINE: Eine Volksabstimmung darüber ist ausgeschlossen?
Lee: Die Südkoreaner haben in ihrer Verfassung, genau wie im deutschen Grundgesetz, die Wiedervereinigung vorprogrammiert. Da muss man also nicht abstimmen, ob wir uns wiedervereinigen wollen oder nicht.
WELT ONLINE: Die deutsche Einheit wurde vor 20 Jahren besiegelt. Meinen Sie, in 20 Jahren ist Korea immer noch geteilt?
Lee: Bestimmt nicht, in 20 Jahren ist Korea wieder vereint. Ich denke, sobald Kim Jong-il, der jetzige nordkoreanische Machthaber, unfähig wird zu regieren oder stirbt, wird sich das System im Norden in kurzer Zeit reorganisieren. Und das bedeutet, dass sich irgendeine Tür öffnen muss. Und sobald die Tür nur einen Spalt geöffnet ist, wird sie total aufgehen. Nordkorea wird nur zusammengehalten von der Macht seines Führers. Sobald das wegfällt, zerbricht die Organisation.
WELT ONLINE: In dieser Woche wurde in Nordkorea Kim Jong-un, der Sohn des jetzigen Diktators, zum General befördert, er soll seinen gesundheitlich angeschlagenen Vater an der Spitze des Staates beerben. Wird es dem Regime gelingen, die Macht zu halten und die Tür zuzuhalten?
Lee: Kurzfristig schon, weil hinter dem Sohn auch die Schwester von Kim Jong-il und sein Schwager stehen. Aber die haben auch Rivalen im Regime, zum Beispiel die, die auf die anderen Söhne des Diktators gesetzt haben. Kim Jong-un wird nicht dieselbe Position wie sein Vater erreichen, auch weil die Unzufriedenheit in der Bevölkerung inzwischen zu groß ist.
WELT ONLINE: In der DDR haben die Machthaber versucht, eine separate sozialistische Nation zu konstruieren. Ist das in Korea anders?
Lee: Ich glaube schon. Die Koreaner haben ein starkes Nationalbewusstsein, das zurückgeht auf Tausende von Jahren. Es gibt eine übergelagerte koreanische Identität, nicht Nord und Süd.
WELT ONLINE: Daran haben auch 60 Jahre Teilung nichts geändert?
Lee: Die Nordkoreaner sehen sich als Repräsentanten Gesamt-Koreas, sie fühlen sich nicht als ein anderes Land. Und die Südkoreaner natürlich auch, die sagen: Wir sind das wahre Korea. Und alle sagen: Wir sind eins.
WELT ONLINE: Welche Bedeutung hat die Grenze quer durch Korea?
Lee: Sie ist ein Symbol der Trennung, mit Stacheldraht und Beobachtungstürmen. Das ist noch totaler kalter Krieg, wie absurdes Theater. Und sie ist für die Südkoreaner ein Symbol dafür, dass wir immer noch nicht unabhängig sind, sondern abhängig von UN und USA.
WELT ONLINE: Sind die Koreaner eigentlich, jenseits der Teilungs- und Vereinigungsthematik, begeistert von Deutschland?
Lee: Ja. Das geht zurück auf die japanische Besetzungszeit. Die Japaner hatten Korea von 1905 bis 1945 kolonialisiert. Damals waren die Japaner unheimlich deutschfreundlich, sie liebten klassische Musik, deutsche Philosophen, deutsches Recht. Das wurde an Korea weitergegeben, und die positiven Gefühle wurden hier angenommen. Und in den 60er-Jahren war Deutschland das erste Land, das Korea aktiv geholfen hat bei der Wirtschaftsentwicklung – mit einer Anleihe. Damals gab es eine Verabredung, dass koreanische Gastarbeiter nach Deutschland kamen. Hauptsächlich Bergleute und Krankenschwestern. Deren Gehälter wurden sozusagen als Bürgschaft für diese Anleihe genommen.
WELT ONLINE: Umgekehrt hält sich die Begeisterung der Deutschen für Korea schon deshalb in Grenzen, weil Korea ziemlich unbekannt ist.
Lee: Genau. Aber das ändert sich rasant. Die koreanischen Produkte sind in den letzten Jahren phänomenal besser geworden – Autos oder elektronische Geräte sind inzwischen top. Trotzdem ist Korea in Deutschland noch ein unbeschriebenes Blatt. Die meisten wissen ja noch nicht einmal, ob Südkorea die kommunistische Diktatur ist oder Nordkorea.
WELT ONLINE: Wie wollen Sie das ändern?
Lee: Durch Tourismus. Wir haben derzeit 100.000 Besucher aus Deutschland im Jahr. Aber es reisen jährlich 2,5 Millionen Deutsche in den Fernen Osten. Ich denke, wir können mindestens ein Zehntel davon nach Korea holen, wenn wir es richtig anstellen.
WELT ONLINE: Was sollte man als Tourist unbedingt gesehen haben?
Lee: Wenn Sie nur ein paar Tage Zeit haben: Seoul und Umgebung. Seoul ist eine Stadt, die niemals schläft. Sie können um drei in der Früh auf die Straße gehen, da sind überall Leute. Auf den Märkten ist natürlich am meisten los, auch nachts. Es gibt moderne Designer und Avantgarde-Mode, in den Straßen spielen Bands auf kleinen Bühnen, es gibt Straßenverkäufer, die ihre scharfen Süppchen anbieten. Es gibt 20 Autominuten von Seoul entfernt Schamanen-Dörfer, wo man seine bösen Geister vertreiben lassen kann. Oder man geht zum Tempel, um zu meditieren. Das ist wieder eine total andere Welt.
WELT ONLINE: Wie steht es mit der Esskultur?
Lee: Koreanisch ist die kommende Esskultur, da bin ich fest davon überzeugt. Koreanisches Essen ist total gesund, erfrischend, energiespendend und lecker. Es liefert fehlende Energie – und die Energie, die zu viel da ist, wird gedämpft. Das hat den Effekt, dass man unbewusst seine Kräfte wieder ins Gleichgewicht bekommt. Nach einem koreanischen Essen fühlt man sich energiegeladen und überhaupt nicht belastet.
WELT ONLINE: Was empfehlen Sie persönlich?
Lee: Dschin Huk Ori Kui, das ist eine in Lehm gebackene Ente. Die wird gestopft mit Reis und Nüssen und Kräutern, dann in Reispapier, Stroh und Lehm eingewickelt. Anschließend kommt sie fünf, sechs Stunden in den Ofen, bis der Lehm zu Ton wird. Der Ton saugt das Fett auf, die Ente ist total mager, das Fleisch zergeht auf der Zunge. Eine Delikatesse!
WELT ONLINE: Was schmeckt Ihnen besser? Koreanisches Kimchi oder Pfälzer Saumagen?
Lee: Ich muss ehrlich sagen: Pfälzer Saumagen mit einem Bierchen und einem schönen Schnaps dazu – wunderbar. Aber hinterher bedauere ich immer, ihn gegessen zu haben. Weil ich mich schlapp fühle und vollgestopft – wie ein Saumagen.
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