Abendmode Metzingen
In kürzester Zeit hat Luise Schönrock beide Hände voll. Ein lila Jäckchen mit einer großen Blume für sich selbst, einen schwarzen Fleecepulli für den Schwiegersohn, und da fällt ihr noch ein kleines Ledertäschchen ins Auge. Die 69-Jährige wirbelt zwischen Kleiderstangen, Kleiderständern und Kleiderregalen umher und sprüht vor Begeisterung. „Hier habe ich die schönsten Sachen her. Das ist eine Goldgrube“, ruft sie freudig, auch das kunterbunte Marken-T-Shirt, dass sie heute trägt, stammt ursprünglich von Carima.
Carima steht abgekürzt für Caritas und Markgröningen. Im dritten Jahr nun betreibt der Caritas-Ausschuss der örtlichen katholischen Heilig-Geist-Kirchengemeinde das Secondhand-Modegeschäft in der Ostergasse, also im Herzen der Altstadt. Hier gibt es gebrauchte Kleidung für Kinder und Erwachsene, Schuhe, Taschen, etwas Modeschmuck, außerdem Heimtextilien wie Handtücher, Gardinen oder Bettwäsche – und zwar für ’nen Appel und ’n Ei. Hose lang: vier Euro. Hose kurz: zwei Euro. Nachthemd: 1,50 Euro. Kinder-Socken: 20 Cent. Und zwar pauschal. „Egal, ob eine Hose von Boss oder Noname ist“, sagt Bettina Krickl.
Sie leitet den Laden. Ehrenamtlich. So wie die etwa 30 Carima-Mitarbeiter. Die einen nehmen die Spenden an, die anderen sortieren die Kleider, wieder andere machen die Kasse oder dekorieren das große Schaufenster. Ein besonderer Kniff: Die große Spielecke im hinteren Teil des Verkaufsraums wird so drapiert, dass das Schaukelpferd und die Stofftiere von der Straße aus zu sehen sind und Kinder samt ihrer Mütter hineinlocken. Immerhin soll das Gebrauchtwarengeschäft besonders viele Passanten ansprechen.
Und das Interesse ist gewaltig. An manchen Tagen warten die Kunden schon in Trauben vor dem Eingang darauf, dass die Tür aufgesperrt wird, berichtet Bettina Krickl. Die Klientel: sehr gemischt. Einen stattlichen Anteil machen Flüchtlinge aus. Sie bekommen nach ihrer Ankunft in Markgröningen einen Gutschein, um sich und ihre Kinder neu einzukleiden. Außerdem verweist Bettina Krickl als Integrationsbeauftragte bei der Stadtverwaltung und Leiterin des „Café Zuflucht“, in dem Flüchtlinge zusammenkommen, auf die Einkaufsmöglichkeit.
Carima soll aber nicht nur Ausländer oder jene ansprechen, die sich neue Kleidung nicht leisten können. „Ich habe mir von Anfang an gesagt, ich will das aus dieser Schiene rausholen“, sagt Bettina Krickl. Der Anteil derer, die bewusst gebrauchte Kleider fremder Leute kaufen, wächst. Mütter wie die 35-jährige Janine Merabet freuen sich zum einen über die Schnäppchen, „denn die Kinder wachsen so schnell raus“, außerdem empfinden es viele als Vorteil, dass die Sachen bereits mehrfach gewaschen wurden und daher frei von Farb- und möglichen Giftstoffen sind.
Und dann gibt es viele Kunden wie Luise Schönrock, die sagen: „Ich gehe nicht ins Milaneo und zahle 50 Euro für einen Pulli.“ Sie wolle vermeiden, dass noch mehr produziert und noch mehr weggeworfen werde. Die Sachen hier seien allesamt im einwandfreien Zustand, und was ihr nicht mehr gefalle, bringe sie einfach wieder zurück in den Carima-Kreislauf. „Das sollte es in jeder Stadt geben“, sagt Luise Schönrock über das Secondhand-Geschäft. Nachhaltigkeit ist ihr wichtig.
So denken viele in Markgröningen und Umgebung. „Am Anfang waren wir etwas blauäugig und haben gedacht, dass wir die Sachen in einer Nische hinter der Umkleidekabine lagern“, sagt Bettina Krickl lachend. Binnen kürzester Zeit musste jedoch mit dem Vermieter nachverhandelt und ein Lager dazugemietet werden. Brautkleider, Abendmode, Bikinis – nichts, was es nicht gibt bei Carima. Dennoch gibt es Sachen, die grundsätzlich zu selten reinkommen. „Wir haben Probleme mit Männersachen. Wir bekommen wenig für junge Männer. Die meisten Flüchtlinge sind männlich, jung und schlank.“
Was jedoch niemals fehlt, ist Zeit für einen Plausch. „Es macht sehr viel Spaß, hier zu arbeiten. Das ist ein richtiger Treffpunkt“, sagt Mechthild Meiwes, die ehrenamtlich hinter der Kassentheke steht. Einmal im Jahr organisiere Bettina Krickl einen Ausflug fürs Carima-Team, außerdem komme man bei Helfertreffen zusammen. Viele Kunden werden mit Handschlag begrüßt und geduzt. So wie Janine Merabet. „Manchmal komme ich nur zu Besuch“, sagt sie. Und schmunzelt. „Aber meistens finde ich doch noch was.“
Info
Carima in der Ostergasse 16 ist dienstags und donnerstags von 9.30 bis 11.30 sowie 16 bis 18 Uhr geöffnet, zudem vormittags am ersten Samstag im Monat. Warenannahme: montags von 9.30 bis 11.30 und 18 bis 19 Uhr.
www.kleiderladen-carima.de
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