Kleid Rot Jakes
„Wir wollen mit dem digitalen Showroom die Entwicklungszeiten für unsere Modekollektionen deutlich verringern“, sagte Konstantin Kirchfeld dem Handelsblatt. Er leitet die große Beschaffungsagentur GMS in Hongkong, die für Peek & Cloppenburg (P&C) sowie acht andere Marken wie die CBR-Gruppe („Street One“) zum Teil den Einkauf und die Produktion von Kleidung in Asien steuert.
Die Designer der Modehäuser können sich in Kirchfelds Showroom zum Beispiel eine Jeans in einem dreidimensionalen Modell anschauen, Details verändern und dann über die Agentur GMS direkt an die Fabriken in Asien schicken, die sie dann möglichst schnell produzieren. So kann Kirchfeld innerhalb weniger Tage neue Styles entwickeln lassen und den Händlern anbieten. Bisher dauerte dies zum Teil zwei bis drei Monate, weil immer wieder Muster zwischen Modehäusern, der Agentur GMS und den Fabriken in Fernost hin- und hergeschickt und kommentiert wurden, bis sie dem Kundenwunsch entsprachen.
Innovationen wie der neue Showroom bedeuten für P&C und ihre Eigenmarken wie McNeal, Review oder Jakes einen gewaltigen Schritt – und für die Branche eine Revolution. Denn bei der Beschaffung, also beim Einkauf und der Produktion von Textilien, ist die Digitalisierung in der Modebranche noch nicht angekommen. Da geht es oft noch so zu wie vor 20 oder 30 Jahren.
Diese altmodische Arbeitsweise ist für die Modemarken gefährlich. Denn die sinkende Kundenfrequenz in den Städten, die Expansion von digitalen Kaufhäusern wie Zalando sowie der extrem schnellen Modeketten wie Zara oder von Billigketten wie Primark zwingen die klassischen Modemarken und Textilhäuser, ihre Prozesse zu beschleunigen und so die Kosten zu senken – und das möglichst bald.
Denn Zara & Co. schaffen es, die Kleidung schneller als andere in die Läden zu bringen, weil sie die ganze Wertschöpfungskette vom Design bis zur Produktion beherrschen und viele Produktionsstufen überspringen. Klassische Modemarken brauchen fast drei Monate, um zum Beispiel ein neues Kleid zu entwerfen, Dutzende Muster für ihre Leute im Vertrieb zu fertigen, die dann den Handel überzeugen müssen.
Diese Zeit spart Zara. Der spanische Konzern lässt die neuen Entwürfe gleich in seinen eigenen Fabriken fertigen und liefert sie von dort in die Läden des Unternehmens.
Neue Styles in nur wenigen Tagen.
„Die Modernisierung und vor allem die Beschleunigung des gesamten Beschaffungsprozesses sind das zentrale Thema, mit dem sich alle in der Modebranche zurzeit intensiv befassen“, beobachtet Michael Hauf, geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensberatung Hachmeister + Partner. „Dazu benötigen alle mehr Transparenz in der Beschaffung.“
Denn mancher hat sich in den vergangenen Jahren zu sehr auf die Eröffnung eigener Marken- und Onlineshops konzentriert und in neue Dienstleistungen wie Click & Collect investiert. Damit haben sich die Unternehmen von Gerry Weber bis Hugo Boss neue Absatzchancen geschaffen, aber zugleich hohe zusätzliche Kosten aufgeladen. „Viele haben dabei vernachlässigt, ihre Beschaffung ebenfalls zu modernisieren und zu beschleunigen“, sagt Berater Hauf.
Da herrscht in der Branche großer Nachholbedarf. „Im vergangenen Jahr haben wir die gesamte Lieferantenstruktur um 15 Prozent reduziert“, sagt Alexander Wirth, neuer Vorstandschef der Sport- und Lifestyle-Marke Bogner in München. Bei Bogner liefen viele Einkaufsprozesse bei der hochwertigen und der günstigeren jungen Mode parallel.
Gleichzeitig sucht Wirth neue Lieferanten, um die Qualität weiter zu verbessern, die Produktion vom Entwurf bis zum fertigen Kleidungsstück zu beschleunigen und so Kosten zu senken. Doch das ist nicht einfach. Zwar haben alle in der Branche ihre langjährigen Kontakte. Und manche Empfehlung wird durch Mundpropaganda weitergegeben. Aber das reicht oft nicht. Denn der weltweite Beschaffungsmarkt ist riesig und unübersichtlich:
Auf der einen Seite gibt es etwa 80.000 Markenunternehmen sowie 200.000 andere Kunden wie Eigen- oder Handelsmarken. Auf der anderen Seite arbeiten weltweit etwa 350 000 Produzenten von fertiger Kleidung und noch einmal rund 100 000 Vorlieferanten, die Stoffe, Garne, Knöpfe oder Reißverschlüsse herstellen. Der gesamte weltweite Beschaffungsmarkt für Mode wird so auf rund 800 Milliarden US-Dollar geschätzt.
Jetzt wollen zwei erfahrene Manager aus der Modebranche in dem undurchsichtigen Riesenmarkt für mehr Durchblick sorgen. Godecke Wessel, der früher für den Strumpfhersteller Falke arbeitete und Jonas Wand, der von Bogner kommt, haben dazu das Start-up Foursource in Berlin gegründet.
Textil-Beratungsfirma Foursource: Mehr Transparenz für die Modebranche
Das Start-up Foursource will Modefirmen und Stofflieferanten online zusammenbringen – und damit mehr Transparenz in den Markt bringen. Viele Händler wollen das System testen. Die ersten sind die Gründer jedoch nicht.
Es ist eine digitale Beschaffungsplattform, auf der Modemarken die passenden Produktionspartner in Asien, Europa oder Nordafrika finden können. „Es geht darum, dass der Einkauf für die Modefirmen und die Kundensuche für die Lieferanten einfacher, kostengünstiger, risikoärmer und schneller werden“, wirbt CEO Wessel für Foursource.
In der Branche trifft das einen Nerv. Rund 150 Marken, die einen Einzelhandelsumsatz von 16 Milliarden US-Dollar repräsentieren, testen derzeit bereits das neue Beschaffungssystem. Zu ihnen zählt auch die milliardenschwere S.Oliver-Gruppe („S.Oliver“, „Liebeskind“, „Comma“) aus der Nähe von Würzburg. Deren COO Andreas Baur sieht in Foursource ein großes Potenzial: „Wir als Unternehmen bekommen durch die Profile auf der Plattform einen weltweiten Überblick über Lieferanten, die mittels der Filteroptionen den eigenen Vorstellungen entsprechend gezielt ausgesucht werden können.“
Viele aus der Modebranche halten Foursource prinzipiell für eine gute Idee. Doch es reiche heute nicht mehr, einen Lieferanten zu finden, der technisch hochwertig und schnell produziert, wendet Kirchfeld von der Agentur GMS ein, an der P&C beteiligt ist: „Er muss Kleidungsvarianten mit zum Beispiel neuen Waschungen, Farben oder Stoffen regelmäßig für den Kunden spezifisch vorentwickeln.“
Zugleich wächst der Druck, mehr Transparenz in der Beschaffung zu erreichen. Denn die Regionen der Welt, in denen produziert wird, verlagern sich immer wieder, wenn die Löhne in einem Land langfristig steigen.
In den achtziger und neunziger Jahren schlossen viele Marken ihre deutschen Fabriken und ließen stattdessen in Osteuropa fertigen. Von da zog die Produktionskarawane dann viele Jahre später weiter in die Türkei, nach Nordafrika und vor allem nach Asien – zuerst nach China, dann nach Bangladesch und Vietnam und seit neuestem verstärkt auch nach Äthiopien.
Und den Modefirmen bleibt oft nichts anderes übrig, als der Karawane zu folgen. „Bei Oberteilen mussten wir unsere Produktion von Lieferanten im teuren Süden Chinas in den Norden verlagern“, erzählt Johannes Weselek, Geschäftsführer der Modemarke Brax aus Herford.
Doch diese Verlagerungen sind risikoreich. Es dauert oft viele Monate, ehe die Zusammenarbeit zwischen Modemarke und dem Lieferanten so rundläuft, dass Qualität und Logistik stimmen.
Denn Kleidungsstücke wie eine Hose, von denen Brax jedes Jahr rund 6,5 Millionen nähen lässt, sind äußerst komplex. Sie bestehen aus rund 50 Einzelteilen. Deshalb versucht Weselek, wann immer es sinnvoll ist, „möglichst lange mit Lieferanten zusammenzuarbeiten, um die Qualität sicherzustellen“.
Außerdem müssen die Unternehmen spätestens seit dem Einsturz der Fabrik von Rana Plaza in Bangladesch vor gut vier Jahren, als mehr als 1 100 Menschen starben, verstärkt darauf achten, dass ihre Lieferanten sozial- und umweltverträglich arbeiten. Das heißt: Die Anforderungen an die Lieferanten steigen – und damit die Verantwortung der Marken, dass sie wissen, unter welchen Arbeitsbedingungen ihre Lieferanten fertigen.
Darüber hinaus lassen sich heute die Beschaffungskosten angesichts der steigenden Löhne und hohen Wechselkurse nur noch in kleineren Schritten senken, wenn die Unternehmen die Produktion verlagern. „Leichter ist es, die Prozesse bei der Produktentwicklung, der Logistik und in der Betriebsorganisation zu vereinfachen“, räumt Weselek von Brax ein.
Dabei soll auch der Showroom der Agentur GMS helfen. Doch noch läuft nur die Testphase unter anderem mit P&C. Ab Oktober will Kirchfeld den Showroom für alle Kunden öffnen.
Denn viele Modemarken müssen ihre weltweite Beschaffung modernisieren und beschleunigen. Sonst werden sie endgültig von den schnellen Zaras und H&Ms dieser Welt abgehängt.
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