Festlicher Modus Schwerin
Schwerin besitzt ein märchenhaftes Schloss, einen ehrwürdigen Backsteindom, diverse klassizistische Regierungsgebäude und liegt an gleich elf Seen, vom 63 Quadratkilometer großen Schweriner See bis zu einer Art Binnen- und einer Art Außenalster. Die heißen zwar nicht so, sondern Pfaffenteich und Ziegelsee, erfüllen aber in etwa dieselbe Funktion wie die in Hamburg.
Hinzu kommen ein beachtenswertes Staatliches Museum, ein traditionsreiches Theater und eine Altstadt mit malerischen Fachwerkhäusern. Aber das wäre es auch schon, reiseempfehlungsmäßig. Wenn, ja, wenn die alte Residenzstadt der mecklenburgischen Herzöge nicht im immer noch unentdeckten Osten läge und wenn die Bundesgartenschau (Buga) nicht in diesem Sommer die Gelegenheit böte, die anmutige Stadt endlich einmal zu entdecken. Schwerin erwartet 1,8 Millionen Besucher zur Buga.
Am Donnerstag wurde sie eröffnet, Bundespräsident Horst Köhler hielt die Eröffnungsrede, und seither strömen die Besucher auf das Gelände und scheinen sich an allem zu freuen, was da grünt und blüht. Es gibt einen Schlossgarten, Burggarten, Ufergarten, Küchengarten, Naturgarten und einen Garten des 21. Jahrhunderts. Den erkennt man am leichtesten, teils, weil er gleich am Eingang liegt, teils, weil sich da 36 hohe Betonbögen reihen und die Spazierwege mit grünen Glasscherben befestigt sind.
Drei Brücken führen hinüber zum historischen Schlossgarten. Er wurde in den vergangenen Jahren für 8,5 Millionen Euro restauriert, ist das Herzstück der Schau (auch wegen der Showbühne) und bietet mit seinen wiederhergestellten Sichtachsen den berühmten Blick auf das Schloss. Wie viele Bäume dafür und für die Buga überhaupt ihr Leben lassen mussten, ist ein beliebtes Diskussionsthema bei den Schwerinern.
Aufwendig wiederbelebt wurde auch der einstige Küchengarten des Großherzogs. An einer Seite der alten Backsteinmauer steht noch ein hundertjähriger Weinstock. Im Naturgarten wächst es ökologisch korrekt, im Garten am Marstall, der über eine interessante Brückenkonstruktion zu erreichen ist, grünt das Gartenbaugewerbe, und der Burggarten mit dem Schlosscafé ist ein Juwel wie eh und je.
Drei Stunden haben die Veranstalter für den Rundgang angesetzt. Es mögen mehr, es mögen weniger werden. Sicher ist, dass man anschließend an eine Tätigkeit im Sitzen denkt: Essen beispielsweise oder Dampfer fahren. Die Schiffe der Weißen Flotte sind direkt beim Marstallgarten vertäut. Die Rundfahrt dauert eine Stunde, kostet 9,50 Euro und zeigt nach dem Buga-Trubel die stille Schönheit der Landschaft sowie noch einmal das Schloss von allen Seiten.
Sie wollen erst essen, aber nicht in der Buga-Systemgastronomie? Ohne Zeitverzögerung und dabei mit gutem Blick auf Schloss und See geht das im “Wallenstein” direkt am Anleger oder einige Hundert Meter weiter im “Weinhaus Krömer”, Großer Moor 56.
Aber eigentlich ruft ja nun die Stadt. Marschiert ist man nun genug. Also gibt es einen fußfreundlichen Minimalrundgang von Café zu Café, der bei der Schlossbrücke beginnt (die Schlossführung dauert eine Stunde, lohnt allemal, dürfte aber während der Buga-Zeit ohne Anstehen nicht zu haben sein) und am Pfaffensee endet. Stationen sind das “Café Prag”, eine nostalgieschwere DDR-Institution, das “Classic Café” am Markt, das mit seinem Säulenportikus wie ein römischer Tempel den Altstädtischen Markt überragt und einen Blick auf die Tudorfassade des Rathauses bietet. Für das Denkmal Heinrichs des Löwen sollte man trotzdem mal aufstehen, denn der Witz des Werkes von Peter Lenk erschließt sich erst aus der Nähe. “Die Geschichtspyramide”, so die Website des Bildhauers, “erzählt Geschichten zum Nachdenken und Rätseln.”
Zum Rätseln und Nachdenken regt auch der mächtige Dom gleich nebenan an. Im Jahr 1171 entstand hier die erste Bischofskirche, 1228 wurde die zweite geweiht, von 1280 bis 1420 an der dritten gewerkelt, einer dreischiffigen Basilika nach französischem Kathedralen-Vorbild – der Atem der Geschichte weht hier also kräftig. Die Kirchenbank ist der geeignete Platz, ihn zu spüren und dabei mal wieder die müden Füße zu schonen.
Wer, behüte, den 118 Meter hohen Kirchturm (eine Ergänzung aus dem späten 19. Jahrhundert) besteigen will, erhält als Preis den schönsten Ausblick auf die Stadt.
Zum Pfaffenteich, dem Ziel des Stadtspaziergangs, sind es nur ein paar Schritte. Es sei denn, man bummelt noch ein wenig in den Gassen rundum. Schauen und shoppen. Apropos, die besten Schoppen trinkt man im “Weinhaus Uhle” in der Schusterstraße oder im “Weinhaus Wöhler” in der Puschkinstraße, beides sind historische Weinstuben mit Atmosphäre und einer bewegten Geschichte.
Und dann die Binnenalster der Schweriner, der Pfaffenteich. Der Alsterpavillon, der hier “Pfaffenteich-Terrassen” heißt, mag etwas spartanischer sein, aber die langen Treppenstufen zum Wasser hinab laden zum Sitzen und Schauen auf den Teich und auf das illustre bunte Völkchen ringsum ein.
Und wer es feiner haben will: links der “Niederländische Hof”, eine der besten Schweriner Adressen, rechts das “Friedrichs” auch eine gute Wahl, das zudem mit einer sonnig-heiteren Terrasse punktet.
Bliebe noch ein Wort über die Alt- oder Schelfstadt, die zu DDR-Zeiten heruntergekommen war. Als wir vor zehn Jahren mit der Sanierungsbeauftragten der Stadt, einer engagierten jungen Architektin, durch die von Fachwerk geprägte Schelfstadt spazierten, erklärte sie stolz, das nunmehr die Hälfte ihrer Stadt oder jedenfalls der City, saniert sei. Wir schwiegen höflich, denn die andere Hälfte sah gruselig aus. Heute, 20 Jahre nach der Wende, findet man immer noch Häuser, die elendig vor sich hin rotten. Aber was hier mit Liebe, mit Sachverstand, großem Engagement und mit sehr viel Geld geleistet wurde, sollte den Besucher begeistern. Und schon um das zu sehen, lohnt ein Wochenende in Schwerin.
Und noch ein letztes Argument: Seit 1997 wird allsommerlich im Alten Garten beim Schloss Theater gespielt, Oper genauer. Und das sehr aufwendig. In diesem Jahr geht es besonders festlich, zunächst mit der “Zauberflöte” (26. Juni bis 31. Juli), dann mit dem Musical “Sorbas” (8. bis 30. August). “Die Strahlen der Sonne vertreiben die Nacht, vernichten der Heuchler erschlichene Macht”, schmettert Sarastro in der “Zauberflöte”, und im Hintergrund leuchtet das illuminierte Schloss. Besser geht es kaum.
[Hier geht es zum Geländeplan der Buga in Schwerin.]
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