Kurze Abendkleider Hochzeit
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„Ich will im Urlaub nicht in Anzug und Krawatte herumlaufen“, ist ein häufiges Argument gegen Kreuzfahrten. Doch dass es auf Seereisen immer formell und steif zugeht, ist eines der am weitesten verbreiteten Kreuzfahrt-Vorurteile überhaupt. Beim Dress Code auf Kreuzfahrtschiffen gibt es beinahe so viele Varianten wie Reedereien – von ultra-leger Atmosphäre über entspannte Eleganz bis zum Festlichen ist für jeden etwas dabei.
Einziger Haken: Man sollte vor der Kreuzfahrt auf die Kleider-Empfehlungen der jeweiligen Reederei achten, um nicht unerwartet mit Krawattenzwang konfrontiert zu sein, wenn man mit T-Shirt und kurzer Hose vor dem Restaurant zum Abendessen steht. Und auch ein Auftritt im Smoking im legeren Buffet-Restaurant dürfte eher für Erheiterung bei den Mitpassagieren sorgen.
In einigen Punkten sind sich alle Kreuzfahrtgesellschaften einig: Grundsätzlich müssen Passagiere immer bekleidet sein. Am lockersten geht es am Pool zu: Badehose, Bikini oder Badeanzug, idealerweise auf dem Weg von der Kabine zum Pool ein T-Shirt darüber sowie Badeschlappen oder Flip-Flops reichen. Nicht gerne gesehen sind Badehose und Bikini dagegen in den Restaurants – auch nicht in den direkt an den Pool angrenzenden Buffets. Barfußlaufen ist dort nicht erlaubt und ein T-Shirt sollte über der Badekleidung getragen werden. Achtung: Besonders auf amerikanischen Schiffen trägt man auch in der Sauna Badekleidung oder ein alles verdeckendes Handtuch.
Recht locker geht es tagsüber auch am Rest des Schiffs zu: T-Shirt, kurze Hose oder Rock und leichte Schuhe, Sandalen, meist auch Flip-Flops reichen. Formeller wird es abends ab 18 Uhr. Die meisten Reedereien verbannen dann kurze Hosen, löchrige oder ärmellose T-Shirts sowie Baseball-Mützen zumindest aus den Restaurants. Und auch im Bord-Theater ist allzu freizügige und ultra-legere Kleidung nicht gerne gesehen.
Größere Unterschiede gibt es aber schon in der Frage, ob eine Blue-Jeans am Abend im Restaurant noch als angemessen betrachtet wird. Wer sich in Hinblick auf den Dress Code unsicher ist, sollte daher zumindest eine ordentliche Stoffhose zusätzlich zu den Jeans in den Koffer legen.
Auf den meisten Schiffen gelten unterschiedliche Dresscodes, die im jeweiligen Tagesprogramm am Abend vorher angekündigt werden. Diese Kleiderempfehlungen gelten gewöhnlich für das abendliche Essen im Hauptrestaurant sowie in den zuzahlungspflichtigen Spezialitäten-Restaurants. In den Buffet-Restaurants ist dagegen auch an Tagen mit formellem Dress Code fast immer legerer Stil völlig in Ordnung. Wer also trotz Abneigung gegen Anzug und Krawatte auf einem eher eleganten Schiff auf Kreuzfahrt gehen will, kann an formellen Abenden meist auf das Buffetrestaurant ausweichen.
Übrigens setzen die meisten Reedereien die Kleider-Regeln nicht sehr streng durch. Kleine Abweichungen nach unten werden meist toleriert. Trotzdem muss man immer damit rechnen, am Eingang des Hauptrestaurants abgewiesen zu werden, wenn man den Dress Code nicht erfüllt. Sicherheitshalber sollte man also passende Kleidung zumindest im Koffer dabei haben, damit man sich in einem solchen Fall noch schnell umziehen kann und nicht ganz außen vor bleiben muss. Doch selbst wenn man Glück hat und zum Captain’s Dinner mit Jeans und Poloshirt statt Anzug und Krawatte eingelassen wird: Wirklich wohl fühlt man sich ohnehin nicht, extrem under-dressed zwischen dunklen Anzügen und eleganten Abendkleidern.
Wir haben uns die Kleidungs-Empfehlungen von zahlreichen Reedereien genauer angesehen und versucht, die verschiedenen Bezeichnungen für den Dress Code, von „resort casual“ und „country club casual“ über „smart casual“ und „semi-formal“ bis „formal“ und „cruise elegant“ zusammenzufassen und mit konkreten Empfehlungen für die Kleidung zu geben.
Eines sei allerdings gleich vorweg bemerkt: Begriffe wie „smart casual“ können bei verschiedenen Reedereien durchaus sehr unterschiedliche Bedeutung haben. Unsere Tabellen sind daher nur ein grober Anhaltspunkt, es empfiehlt sich immer, jeweils die konkrete Kleiderempfehlung der Kreuzfahrtgesellschaften nachzulesen, bevor man die falschen Kleider in den Koffer packt. Die Dress Codes der Reedereien finden sich meist auf der jeweiligen Website in den FAQ oder im allgemeinen Info-Teil der Kataloge. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Bezeichnungen für die unterschiedlichen Dress Codes.
Auf den meisten, aber längst nicht allen Kreuzfahrtschiffen gibt es auf jeder Reise ein oder zwei formelle Abende mit Dress Code „formal“. In der Regel ist das der erste Seetag als Welcome-Dinner und der vorletzte Abend als Captain’s Dinner. Keine besonderen formellen Abende und damit auch keinen strengen Dress Code haben AIDA, TUI Cruises, Norwegian Cruise Line NCL, Oceania Cruises und Azamara Club Cruises. Trotz eines Captain’s Dinners genügt auch auf den Kreuzfahrtyachten von bei Seadream und Ponant ein smart-casual-Stil. Royal Caribbean International hat auf einigen Schiffen formelle Abende, auf anderen aber eine neue Variante, bei der die Kleiderordnung recht flexibel als „wear your best“ beschrieben wird. Hier sollte man sich also vor der Buchung erkundigen, welche Variante auf dem gewünschten Schiff gilt.
Je traditioneller orientiert eine Reederei ist, desto wichtiger ist der Dress Code. Das Marktsegment oder der Kreuzfahrtpreis sagen dagegen nichts darüber aus, wie formell oder leger es auf den Schiffen zugeht. So kann es eine Reederei im unteren Preissegment durchaus sehr ernst mit dunklem Anzug und Krawatte zum Kapitänsempfang nehmen, eine Luxus-Reederei das Ganze dagegen recht locker sehen. Oder anderes herum. Die folgende Tabelle gibt Anhaltspunkte.
Das größte Problem mit formeller Kleidung sind die Gewichtsgrenzen für Fluggepäck. Denn Cocktailkleid, Anzug, Hemden, Krawatte und ein extra Paar Schuhe summieren sich leicht auf ein paar Kilogramm, die dann für anderes Gepäck fehlen. Unangenehm ist aber auch die Arbeit, die das möglichst knitterfreie Einpacken vor allem von Hemden und Anzug macht.
Wer häufiger auf Kreuzfahrt geht, sollte daher vielleicht darüber nachdenken, beim nächsten Anzug-Kauf auf knitterfreie Qualität zu achten und ein paar bügelfreie Hemden anzuschaffen. Das verhindert das Knittern im Koffer nicht vollständig – doch ein knitterfreier Anzug hängt sich innerhalb eines Tages von selbst aus und bügelfreie Hemden werden schnell wieder glatt, wenn man sie mit dem Dampf einer heißen Dusche kurz dämpft. Wer sich den Aufwand sparen will, nutzt den Wäschereiservice an Bord – der ist meist günstiger, als man denke. Das Bügeln eines Hemdes kostet bei Royal Caribbean beispielsweise 1,75 Dollar, für einen Anzug 4,50 Dollar (mit Reinigung 9 Dollar; siehe Preisliste). Im Verhältnis zu den Nerven, die man sich dafür beim Einpacken spart, ist das ein regelrechtes Schnäppchen …
Damen haben es mit formeller Kleidung etwas einfacher – wenn nicht gerade eine opulente Abendrobe für einen super-formellen Anlass wie eine Schiffstaufe gefragt ist. Für formelle Abende auf normalen Kreuzfahrten sind bei erfahrenen Kreuzfahrerinnen besonders beliebt beispielsweise knitterfreie Kleider oder Oberteile aus Samt, Röcke aus Seiden-Crash, Oberteile mit Pailletten mit schwarzer Hose oder Rock.
Der aufmerksamen Leser wird nicht entgangen sein, dass wir uns nicht dazu äußern, ob leger oder formell “besser” oder “schlechter” ist. Aus gutem Grund. Denn das ist einfach Geschmackssache. Manche gehen auf Kreuzfahrt, weil sie einfach nur am Pool entspannen und ihre Ruhe haben wollen und sich beim Packen keine Gedanken um Krawatte, Lackschuhe und Abendkleid machen wollen. Andere lieben es, sich fürs Captain’s Dinner herauszuputzen und vielleicht mal ein paar tolle, formelle Familienfotos an Bord machen zu lassen. Jeder sollte ein Schiff mit dem Dress Code nach seinen Vorlieben wählen können – es gibt Kreuzfahrtschiffe für jeden Geschmack, warum also das eine oder das andere schlecht machen?
30 Kommentare
Bikini / Badehose nicht gern gesehsn? Das ist ein “absolute no-go” in allen arten von Restaurants, m E sind auch kurze Hosen dort i d R unangebracht.
Blue-Jeans? Es gibt heute sog. Edelmarken und -qualitäten, die sehen vielfach besser auch als manche (bereits gesehen) mehr oder weniger abgetragene Stoffhose. Sauberkeit und Zusatnd sind wichtig; eine elde Jeans mit Sakko und Hemd/Piquéshirt können super aussehen, Krawatte zum Hemd ist kein “muss”, eher ein “kann”, hängt von der Kleidung insgesamt ab. Bei “smart casual” kann u U eine Stoffjeans durchaus noch gehen, Bei “formal” ist Stoff-Kombi mit schwarzem/dunkelblauem Blazer das Mindeste, gedeckter/dunkler Anzug imemr passend.
Und: no brown (no green) after six !!! ist fast noch wichtiger; wie sag ich gerne: braun für Bauern und grün für Jäger, der Herr trägt abends schwarz / dunkelblau / anthrazit.
Ansonsten: gut, daß es solche Codes gibt, daß Sie (zB hier) kommuniziert werden für alle diejenigen, die es wissen möchten. KF soll auch noch etwas Stil haben, je nach Reederei/Schiff auch etwas mehr.
henry
>Bikini / Badehose nicht gern gesehen?
>Das ist ein “absolute no-go” in allen
>Arten von Restaurants
Im Prinzip ja, aber die Realität sieht gelegentlich anders aus. Ich habe in einem Buffetrestaurant auch schon Leute nur mit Bademantel gesehen, “Speedo”-Badehose plus ärmelloses T-Shirt kommt regelmäßig vor. Je nach Reederei/Schiff/Niveau natürlich. Längst nicht bei allen Reedereien werden solche Leute vor dem Buffet-Restaurant konsequent abgewiesen. Leider.
Danke für diese Aufschlüsselung.. Ich überlege seit langem mal eine Kreuzfahrt zu unternehmen aber bisher habe ich mich leider auch noch nicht ausführlich genug damit beschäftigt. Dieser Artikel hat mir zu mindest gezeigt, dass ich wohl nochmal in mich gehen muss um mcih zu fragen, was ich tatsächlich will.
Danke für den hilfreichen Eintrag
@Henry
Wir waren heute für meinen Mann nach einem Hochzeitsanzug schauen und uns wurde (beim führenden Herrenausstatter vor Ort) ein BRAUNER ANZUG für den Bräutigam als “absolut im Trend” empfohlen.
Wir haben ihn nicht gekauft aber ich denke, die Mode ändert sich im Laufe der Jahrzehnte. Ich würde auch auf einer Kreuzfahrt einen schicken braunen – meinetwegen auch sehr dunklen grünen – modischen Anzug als wesentlich eleganter empfinden als diese scheußlichen uralten 2-Reiher, die viele ältere Herren seit Jahrzehnten auftragen.
Klar soll für einige Gäste “eine KF auch noch etwas Stil haben”. Daneben gibt es aber halt auch einige (viele?), denen es bei einer KF nicht in erster Linie um den gesellschaftlichen Firlefanz an Bord geht. Sondern die ein KF-Schiff als beste Möglichkeit sehen, in der Welt herum zu reisen ohne immer ein- und auspacken zu müssen.
Jeder so wie er mag und wie so schön von Franz empfohlen, wir gehen dann mit unseren Jeans einfach ins Buffetrestaurant und fühlen uns dort pudelwohl. (Und amüsieren uns anschließend zusammen mit anderen Mitreisenden über diejenigen Leute [offenbar zumeist Amerikaner], die mit opulenten Ballroben auf den Treppen stehen und Fotos machen lassen).
Gut, dass die Geschmäcker verschieden sind und schön, wenn man sich gegenseitig schmunzelnd tolerieren kann 🙂
Absolut recht haben aber auch meiner Ansicht nach alle, dass es völlig daneben ist, in Strandbekleidung in ein Restaurant zu gehen.
Jeans im Hauptrestaurant geht meiner Meinung nach abends überhaupt nicht – egal welcher Marke. Da kann man durchaus eine – nicht abgetragene – Stoffhose erwarten.
Das “No brown after six” halte ich aber für etwas antiquiert und gilt schon lange nicht mehr.
Wir gehören auch zu den Passagieren, die sich am formellen Abend für das Hauptrestaurant schick machen und sich dann auf der Treppe fotografieren lassen.
Das Foto ist ein schönes Andenken an die Kreuzfahrt.
Wow, interessante Sache. Bisher war ich noch nie auf ner Kreuzfahrt. Allerdings schreckt mich dieser Dresscode auch davor ab. Es ist doch egal, was man auf ner Kreuzfahrt trägt, oder?
@Pia: Das kommt darauf an, ob Du Dich in kurzer Hose und Badeschlappen auf einem Gala-Empfang wohlfühlst. Oder ob Du umgekehrt mit Anzug und Krawatte zwischen lauter T-Shirt-Trägern mittagessen willst.
Aber ernsthaft: Wie überall im Leben gibt’s halt auch auf einer Kreuzfahrt gewisse Konventionen, an die man sich schon aus Respekt vor den Mitmenschen hält. Wenn man zum Galadinner keinen Anzug tragen will, sollte man halt eine Kreuzfahrt auf einem Schiff buchen, auf dem es weniger formell zugeht. Die Auswahl ist riesengroß, da gibt’s für jeden Geschmack das Richtige.
Wir waren auf der Oasis of the Seas im Mai 2011 in der Karibik. Also meine Frau war ganz begeistert, dass Ihr ” Alter” mal 7 Tage im Jahr nicht immer mit Jeans rumgelaufen ist. Bei dem formalen Essen hätte ich mich geschämt, wenn ich keinen Anzug angehabt hätte, alle Amis waren total aufgebrezelt (sah aus wie bei der Oscar Verleihung in Hollywood) Beim Frühstück, Mittag und Abend am Buffet war es egal was man getragen hat, aber fein mit Bedienung und A la Carte sollte man doch auf kurze Hosen verzichten, oder gehen Sie in Deutschland in ein piekfeines Restaurant und haben Jogginghose und Biolatschen an ?
Daß Badesachen, Badelatschen, andere Sportklamotten und Muskelshirts im Restaurant mal gar nicht gehen, steht außer Frage. Auch daß die Hose beim Essen nicht zu kurz sein sollte (tagsüber halte ich in warmen Gefilden auch eine 7/8-Hose für akzeptabel, solange sie ordentlich aussieht) sehe ich durchaus ein. Auch Jeans halte ich für akzeptabel, solange sie sauber sind und nicht zerlöchert.
Wenn ich allerdings bedenke, daß man auf dem Weg zum Hafen, der ja oft in einem Flugzeug stattfindet, auf ein Gepäckstück beschränkt ist, finde ich eine “Anzugpflicht” schon arg daneben. Ich besitze nicht mal einen Anzug, wenn ich ehrlich bin, und bis zu meiner Hochzeit wird sich das auch nicht ändern.
Wer sich rausputzen will, kann das gerne tun, wer ins Nobelrestaurant auf einem Schiff gehen will (bei AIDA z.B. das Rossini), kann sich ja auch gerne rausputzen (da will ich aber nicht hin), nur denke ich, daß “ordentliche” Kleidung sowohl das mindeste als auch das höchste sein sollte, was erwartet wird. Mehr kann ja ruhig gehen, aber für einen Abend einen Anzug und den ganzen Kladderadatsch, der im Koffer sowieso nur zusammenknittert mitschleppen finde ich – zumindest im Marktsegment unterhalb der Luxusklasse – vollkommen übertrieben. Wer sich Kreuzfahrten zu fünfstelligen Preisen leisten kann, zahlt vielleicht auch Übergepäck beim Anflug oder kommt gleich mit dem Privatjet. Wer aber für wenige hundert Euro eine Innenkabine bei AIDA, Costa und co. bucht, ist ganz bestimmt nicht bereit, so einen Aufpreis noch draufzulegen.
@Eike: Mich ganz persönlich ist der quälendste Moment an einer Kreuzfahrt das Packen – und zwar genau aus dem Grund, den Du schilderst. Ich habe in der Regel noch ein Stativ und Fotoausrüstung dabei und zusammen mit Anzug und schwarzen Schuhen ist die Gepäckgewichtsgrenze schon fast erreicht.
Ich überreize dann oft das Handgepäck – da muss man nur darauf achten, dass beim Einchecken oder Einsteigen keiner sieht, wie schwer der Rucksack wirklich ist. Also immer locker-flockig den Rucksack auf den Rücken schwingen und nicht zeigen, dass man unter dem Gewicht fast zusammenbricht 😉
Tipp am Rande: British Airways erlaubt zwei Handgepäckstücke mit zusammen bis zu 23 kg auch in der Economy. Lufthansa ist dagegen meist großzügig, wenn man zwei, drei Kilo mehr im Koffer hat als erlaubt.
Aber formelle Abende, “Captain’s Dinner” etc. kommen halt aus der Tradition der Kreuzfahrt und viele Leute mögen das wirklich nicht missen. Da prallen zwei Vorstellungswelten aufeinander, die nicht zusammenpassen: traditionelle Kreuzfahrt und Spaß-Urlaub, wenn ich das mal so nennen darf, obwohl sicher auch die anderen Spaß haben 😉
Erfreulicherweise ist der Kreuzfahrtmarkt so differenziert, dass eigentlich jeder das für sich passende Schiff mit den passenden Kleiderordnung findet. Deshalb ja auch dieser Beitrag, um zu zeigen, wo es wie leger oder formell zugeht.
Interessanterweise gibt es gerade im Luxus-Segment einen Trend zu leger. Günstige Massenmarkt-Schiffe sind inzwischen meist formeller als kleine Luxus-Schiffe; Krawatte un Anzug kann man da häufig zu Hause lassen, nur ordentliche Hosen, für den Abend vielleicht ein Hemd und bestenfalls noch ein leichtes Sommersakko sind da nötig. Auf den Massenmarkt-Schiffen hat man immer die Möglichkeit, an formellen Abenden ins Buffet-Restaurant auszuweichen.
Was mir kürzlich besonders gut gefallen hat war übrigens, wie Holland America Lein das löst: Da gibt’s dann nämlich am Abend auch im Buffet-Restaurant Tischdecken und nette Tischdeko und am Buffet wird man quasi bedient, das was man ordert, wird nett angerichtet und ist von ausgezeichneter Qualität, sodass man dort auch ganz ohne Anzug einen perfekt gebratenen Fisch, ein Steak medium-rare o.ä. genießen kann.
Also: Wenn man genau hinschaut und eine Weile sucht, findet man immer das Schiff, das perfekt zu den eigenen Ansprüchen passt.
Ich komme gerade mit meiner (osteuropäischen) Frau von einer Kreuzfahrt, aus der Karibik über den Atlantik zurück nach Europa. Wir waren auf der Mein Schiff 1 von TUICruises. Schiff, Programm und Route haben uns sehr gefallen, aber über das Publikum haben wir sogar TUICruises einen Brief geschrieben (es gab allerdings noch einen anderen Anlass).
Was wir da an übergewichtigen, schlecht gekleideten Gästen abends im Restaurant beim 5-Gänge Menü gesehen haben, hat teilweise dem Fass den Boden ausgeschlagen und insbesondere meiner Chic gewohnten (ukrainischen) Frau nicht gefallen. Im Buffetrestaurant war es noch schlimmer. Klar sind wir auch manchmal dorthin, wenn’s schnell und bequem sein sollte, aber selbst dann waren wir noch zu gut angezogen. Meine Krawatten haben ich NIE angehabt, die Anzugjacke schon. Meine Frau hat als EINZIGE unter 1800 Gästen High Heels getragen und ist entsprechend angesprochen und angeschaut worden, immerhin wenigstens noch einigermassen respektvoll.
Richtig ist, dass Leute heutzutage unterschiedlich leben und reisen wollen, aber das “Downdressing” der Deutschen fällt mir schon seit Jahren negativ auf, und wird immer schlimmer. Die jüngeren Generationen “latschen” zum Grossteil nur noch durchs Leben. Gerade Osteuropäer verstehen das überhaupt nicht, schaut Euch mal Russische Frauen an! Eine Kreuzfahrt ist für mich/uns ein gesellschaftliches Ereignis, entsprechend werde ich in Zukunft das Schiff aussuchen, das hat nichts mit dem Preis zu tun, denn die KF bei TUICruises war auch teuer. Wie schon an anderer Stelle hier gesagt, da prallen die “Spassurlauber” auf die “Gesellschaftsurlauber”, aber man kann sich bei der Wahl der KF-Linie danach richten. Leider haben wir das sportlich-elegant von TUICruises falsch interpretiert. Es war eher ein Kind-und-Kegel-Badelatschen-leger und damit NICHT in unserem Erwartungshorizont.
Übrigens haben wir 2 Schalenkoffer mit nur leichtem (tolerierten) Übergewicht gehabt, und das obwaohl meine Frau bestimmt 17 Paar High Heels mit hatte (das ist ein MUSS für eine Russin/Ukrainerin) und jeden Abend ein anderes Kleid. Auch mein Anzug war in besagten Koffern, manche T-Shirt (für tagsüber) sind sogar unbenutzt wieder nach Hause geflogen.
Langer Rede kurzer Sinn: ich/wir begrüssen den Dress Code, er müsste sogar etwas stärker durchgesetzt werden. Das heisst bei weitem nicht, dass man ständig in Krawatte und Anzug herum laufen muss. Aber ein bischen mehr Stil würde ich mir schon – vor allem von den downgedressten Deutschen – wünschen.
@Joachim: Ich denke, Ihr wart da eindeutig auf dem falschen Schiff.
Zuerstmal vorne weg – Du sagst, Deine Frau war die einzige mit High Heels – hast du schon mal dran gedacht, daß es viele Frauen gibt, die schon an Land mit solchen Tretern nicht laufen können oder ihrer Fußgesundheit zuliebe wollen? Dann noch auf einem Schiff, wo die Treppen steiler sind und der Boden manchmal nicht so wirklich ruhig? Meine Frau zum Beispiel kann überhaupt keine High Heels tragen, weil ihr da binnen Minuten die Füße weh tun. so etwas darfst Du nun wirklich nicht pauschalisieren.
Schön, wenn für Euch eine Kreuzfahrt ein “gesellschaftliches Ereignis” ist (was auch immer Du damit meinst) – für mich ist sie URLAUB. Raus aus dem Alltag, was neues sehen, relaxen. Und da gehören für mich auch bequeme Klamotten dazu. Wie ich schon schrieb, es gibt Dinge, die einfach nicht gehen, siehe mein Posting weiter oben.
Wenn bei Euch Übergewicht der Koffer toleriert wurde, herzlichen Glückwunsch. Ich habe schon im Terminal gestanden, und mir vier Pullover übereinander gezogen, um den Koffer aufs erlaubte Gewicht zu kriegen und nicht Aufpreis zahlen zu müssen. Und das, wo ich im Flieger eh immer schwitze, weil die Kisten zu warm sind.
Wobei ich mich gerade frage, wieso ich überhaupt mit Dir diskutiere. Du schreibst nicht nur, daß die anderen Passagiere schlecht gekleidet waren, sondern zum größten Teil übergewichtig. Wenn das Gewicht der Passagiere für dich ein Faktor ist, dann ist Dir eh nicht mehr zu helfen.
@ Eike S.
Ich habe mir eine Weile überlegt, ob ich Dir überhaupt antworten soll, da Du persönlich beleidigend wirst. Ob mir noch „zu helfen ist“, das entscheidest zum Glück nicht Du. Aber getroffene Hunde bellen, wahrscheinlich fühlst Du Dich getroffen. Und ja, Übergewicht stört mich, nicht die paar Pfunde auf den Lenden oder dem Bauch, aber dann wenn die bevorzugte Fortbewegungsart nur noch „rollen“ ist. Schade, dass Du von einer anfänglich ordentlichen Diskussion am Ende dann so abdriftest.
Aber mit dem „Du“ (mir wäre „Sie“ lieber gewesen) und der Feststellung, überhaupt keinen Anzug zu besitzen, sowie High Heels als „Treter“ zu bezeichnen, disqualifizierst Du Dich in meinen Augen bereits selbst. Wir haben genau diese Deine alternativ-legere Generation von 25-45 unter uns in Deutschland, und genau DAS gefällt mir nicht. Wenn Du unbedingt „leger“ (was immer das bei Dir heissen mag) URLAUB machen willst, dann ist Dir das gerne freigestellt, so wie WIR eben bei einer KREUZFAHRT mal ein bischen elegant sein wollen. Wenn ich in den Ferienclub gehe, akzeptiere ich doch auch die Freizeit-Kleidung. Aber ich laufe trotz sehr hoher Ausbildung und meinem fortgeschrittenen Alter von 60 in vergleichsweise hohen Positionen jeden Tag in Allerweltsklamotten herum, weil überall in den Firmen schon „downgedressed“ ist. Da möchte ich halt mal zu bestimmten Anlässen auch etwas eleganter unterwegs sein, und zumal meine Frau, die 30 Jahre Sowjetunion grau in grau hinter sich hat. TOLERANZ ist das Thema! Ich habe eingesehen, dass wir auf dem falschen Schiff waren. Und schade, dass auch hier der Massentourismus Einzug gehalten hat.
Aber hier geht es um Kreuzfahrten, nicht um Picknick auf den Rheinwiesen, und konträrer wie wir zwei kann man kaum unterwegs sein. Ich weiss auch eines sicher, nämlich dass Du und Deine Frau bestimmt nicht in unser „Gästeschema“ passen, obwohl wir uns noch nie gesehen haben. Weitere Antworten und Kommentare werde ich dazu aber jetzt nicht mehr geben.
@Joachim: Zuerst möchte ich mich bei Ihnen entschuldigen, daß ich Sie mit du angesprochen habe. Allerdings bitte ich zu bedenken, daß erstens das “Du” uner Privatpersonen im Internet weitestgehend Usus ist, und zweitens jemand, der ausschließlich seinen Vornamen angibt, nicht den Eindruck erweckt, gesiezt werden zu wollen. (Das angelsächsische “Vornamens-Sie” finde ich rein vom Klang her im Deutschen übrigens grauenvoll, da habe ich Kollegen auch schon gebeten, sich zu entscheiden ob sie die Form “Sie + Nachname” oder “Du + Vorname” nutzen möchten, bei “Sie + Vorname” stellen sich mir die Nackenhaare auf.) Wenn Ihnen das Sie lieber ist, respektiere ich das selbstverständlich. Ich wollte Ihnen mit dem “Du” jedenfalls nicht zu nahe treten, das war die reine Gewohnheit und mangelndes Wissen daß Sie es nicht mögen.
Doch nun zum eigentlichen Inhalt Ihres Kommentars. Das wichtigste zuerst – auf der einen Seite beschweren Sie sich über Übergewicht, weiter unten fordern Sie Toleranz. Hier könnte ein Griff an die eigene Nase übrigens nicht schaden. Ich fühle mich übrigens in keinster Weise getroffen. Was ist daran disqualifizierend, keinen Anzug zu besitzen? Ich benötige keinen, und aus gesundheitlichen Gründen schwankt mein Gewicht recht stark. Das heißt, entweder einen passenden Anzug für jedes Gewicht vorhalten oder einen Anzug im Schrank zu haben, der entweder zu eng oder zu weit ist, was beides grauenvoll aussieht. Solange ich also nicht die Notwendigkeit habe, bleibe ich bei meiner Variante “kein Anzug”, alleine aus Kosten- und Platzgründen. Mit der Altersgruppe haben Sie schon gut getroffen (ich mit meiner nicht geschriebenen Schätzung Ihres Alters auch), aber als sonderlich alternativ würde ich mich nicht bezeichnen.
“Was immer das bei mir heißen mag” habe ich weiter oben schon erläutert, Badebekleidung, so genannte Flip-Flops und Ähnliches geht absolut nicht, aber beim Abendessen eine (saubere und nicht zerfledderte) Jeans und ein Hemd finde ich nicht verwerflich. Ich persönlich würde mir mit einem Anzug oder gar einer Krawatte einfach verkleidet vorkommen und mich absolut unwohl fühlen.
Ich werde Sie und Ihre werte Gattin sichre nicht davon abhalten, elegant sein zu wollen, wenn es Ihnen gefällt und Sie sich wohl fühlen sei Ihnen das unbenommen, nur wenn Sie schon nach Toleranz schreien (in Großbuchstaben) dann sollte das umgekehrt ebenso gelten. Ich muß gestehen, daß TUI Cruises bisher für mich ein unbeschriebenes Blatt ist, ich kenne bisher nur AIDA und Costa, aber gerade bei ersteren fand ich die Gratwanderung zwischen “zu viel vorgeschrieben” und “zu locker nehmenden Gästen” recht ordentlich gelöst. Für diejenigen, die es eleganter mögen, gibt es ja auch die etwas exklusiveren Schiffe, auf denen ich mich vermutlich genauso unwohl fühlen würde, wie Sie sich auf “Mein Schiff” gefühlt haben.
Über “hohe Ausbildung” müssen wir nicht diskutieren, erstens hat das eine mit dem anderen nichts zu tun, und zweitens habe ich auch einen Hochschulabschluß in der Tasche. Allerdings in einer Fachrichtung, in der man ohne Vitamin B (und das fehlt mir) keine “hohen Positionen” bekleidet. Alleine schon aus diesem Grund (und dem damit zusammenhängenden Trauerspiel wenn die Gehaltsabrechnung jeden Monat kommt) brauchen Sie keine Angst zu haben, mir jemals auf einem “exklusiveren” Schiff zu begegnen – denn ich denke, Ihre Frau und Sie würden genausowenig in “unsere Zielgruppe” passen, wie wir in Ihre. Da Menschen nunmal verschieden sind, empfinde ich dies aber nicht als etwas schlimmes.
Was das ganze allerdings mit der Herkunft Ihrer werten Gattin zu tun hat, erschließt sich mir nicht, vermutlich weil ich einfach zu wenig mit Menschen aus diesem Teil der Welt zu tun habe, und somit die Denkweise und Mentalität zu wenig beurteilen kann.
Ich kann es zwar nicht verstehen, wieso Menschen sich freiwillig im Urlaub in unbequeme Kleidung stecken, aber ich akzeptiere es, wenn es Menschen gibt, denen es gefällt. Allerdings wünsche ich mir, daß es andersherum genauso gilt. Wenn Sie mal genau nachlesen, werden Sie feststellen, daß ich nirgends geschrieben habe, daß es nicht sein darf, daß man sich elegant in Schale wirft, aber ich es im Massenmarktsegment für übertrieben halte, es von den Gästen zu _erwarten_. Schließlich geht es hier um Urlaub, und nicht um ein Managertreffen, und ich sehe nicht, wo ein Anzug für mich die Urlaubsqualität oder den Erholungsfaktor steigern würde.
Am eindrucksvollsten ist es mir bei Costa aufgefallen, da saß abends im Restaurant vom maßgeschneiderten italienischen Designeranzug bis hin zu Klamotten, die nicht mal diese Bezeichnung verdienen (das sah eher aus nach Glücksgriff in den Altkleidercontainer), und ich für ein Restaurant auch nicht angemessen fand, zusammen. Aber jeder hat es einfach akzeptiert, daß “jeder Jeck anders ist” (den Spruch kennen Sie vermutlich, wenn Sie von den Rheinwiesen schreiben). allerdings gibt es ein paar andere Dinge, wieso ich mich bei AIDA doch deutlich wohler gefühlt habe als bei Costa – allerdings haben die mit Bekleidung und somit dem Thema hier nichts zu tun. Ich konnte übrigens während der woche an bord bei Costa keinerlei Korrelation zwischen Art der Bekleidung und Sympathiefaktor ausmachen, es gab an beiden Enden des Bekleidungsspektrums sehr nette Leute und auch solche, die man am liebsten direkt über die Reling geworfen hätte. Und der Symapthiefaktor ist für mich wesentlich entscheidender für das Gefühl, einen guten Urlaub zu machen.
Ich wünsche Ihrer Frau und Ihnen trotzdem ein schönes Wochenende.
@Eike S.
O.K. das ist gut so und akzeptabel. Vieles, nicht alles, siehe ich genauso wie Sie. Der Faktor bei meiner Frau und mir war wohl das Missverständnis von “leger-elegant”. Die von Ihnen geschilderte Bandbreite vom italienischen Markenanzug bis zur Klamottenkiste hatten wir nicht, also will heissen, der italienische Markenanzug hat gefehlt….!! Es war halt wie in einem Ferienclub. O.K., der ist in Ordnung, wenn ich den buche. Ausserdem hatte ich schon mit internationalem Publikum gerechnet, das waren dann aber nur ein paar Östereicher und Schweitzerinnen….
Ich hätte diesen Artikel/Beitrag mal vorher entdecken sollen, dann hätten wir anders entschieden, aber so ist man immer hinterher klüger. Unsere “Sorge” war eher, dass wir nicht genügend “fein” sind, weil wir es nun so dicke auch nicht haben. Es war eben ein Fallen aus einem Extrem (nicht fein genug) ins andere (als zu chic auftauchen). Wie gesagt, die Krawatten wurden nie getragen, der Anzug an den Osterfeiertagen und am letzten Abend. Auch als Respekt übrigens der Besatzung gegenüber. Zusammengefasst wären wir auf der Queen Mary underdressed gewesen und waren auf der Mein Schiff 1 overdressed, schwierig.
Ich bin übrigens als alternder Naturwissenschaftler viel in grossen Pharmafirmen unterwegs; dort findet inzwischen ein tägliches Downdressen statt, ich habe Hemd und (graue) Jeans an. Die Rheinwiesen sind 300km weiter südlich….
Schönes Wochenende
PS: Habe übrigens gerade über eine Antarktis-Kreuzfahrt nachgelesen (auch die Preise….)
@Joachim
Schön daß wir uns wenigstens in weiten Teilen einig werden konnten.
Auf “Mein Schiff” würde ich, ähnlich wie bei AIDA, nicht mit allzu internationalem Publikum rechnen, da beide Marken doch größtenteils nur auf dem deutschsprachigen Markt angeboten werden. Da bestätigt mich Ihre Aussage in meiner Vermutung.
Zum Respekt gegenüber der Besatzung finde ich -und das ist nur meine ganz persönliche Meinung- die Bekleidung eher sekundär. Bei meiner letzten Kreuzfahrt mit Costa bin ich mit einem Barkeeper ins Gespräch gekommen, er hat mir erzählt – und das konnte ich auch selbst beobachten – daß häufig die “etwas feineren Gäste” das Personal als ihre Leibeigenen betrachten und dementsprechend behandeln. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, ich möchte auf keinen Fall unterstellen, daß Sie auch dazu gehören, es ist mir nur häufig aufgefallen. Besonders krasses Beispiel war eine Dame im Kostüm, die an die Bar kam, mit den ausführlich freundlichen Worten “Coke” ihm die Karte auf den Tisch warf, die Dose mit dem Wort “Glass” in Empfang nahm, und etwa drei Sekunden später, als er sich gerade umdrehte, um ein Glas zu holen, mit den Worten “too slow” verabschiedete. Dann komme ich doch lieber in meinen Alltagsklamotten hin und benutze Worte wie “bitte” und “danke”, auch wenn ich nicht die Landessprache des Barkeepers spreche, in aller Regel werden diese Worte in jeder Bordsprache verstanden, und mit Englisch bin ich bisher überall an Bord weitergekommen. (Letzteres beherrsche ich zum Glück recht gut)
Bei mir auf der Arbeit ist auch für “normale Schreibtischtäter” Alltagskleidung angebrachter – ich arbeite in der Maschinenbaubranche, und hin und wieder kommt es auch mal vor, daß man als Schreibtischtäter in die Produktion muß, und da ist der Anzug doch eher unpraktisch, bei der bestehenden Gefahr von Verschmutzung und Beschädigung. Umziehen würde uns von der Arbeitszeit abgezogen, und so trägt nur das Management “feiner”.
Ich hoffe, daß Sie in Zukunft bessere Erfahrungen mit Ihren Mitreisenden machen.
PS: Wenn Ihnen die feine Bekleidung wichtig ist, sollten Sie nicht mit Color Line zwischen Kiel und Oslo fahren oder von vorneherein diesbezüglich nicht zu viel erwarten. An dem Punkt merkt man auf den Schiffen eben doch, daß man eigentlich auf einer Fähre ist. (Auch wenn die Fahrt ansonsten sehr empfehlenswert ist.) Der Griff in den Altkleidercontainer bleibt da zwar aus, aber das Publikum fährt dort doch in erster Linie in Alltagsbekleidung.
Interessanter “Ratgeber” und eine nicht minder interessante Diskussion. Allerdings dürfte beides eher zur Verunsicherung von Kreuzfahrt-Neulingen beitragen.
Wir waren bisher mehrmals mit NCL, Royal Caribbean und Carnival Cruises unterwegs. Sowohl in Europa, als auch in den USA bzw. der Karibik. Auf keinem der Schiffe hatten wir zu irgendeinem Zeitpunkt das Gefühl, “falsch” angezogen zu sein.
Wenn man sich vor dem abendlichen Gang ins Restaurant die Frage stellt, ob man so bekleidet auch ins Büro gehen würde und diese guten Gewissens mit “ja” beantworten kann, ist man eigentlich immer auf der sicheren Seite.
Selbst beim Captains-Dinner oder am Weihnachtsabend, kommt man mit vernünftigen Schuhen, einer ordentlichen Jeans, Hemd und Jacket prima über die Runden. Allemal besser als so mancher Herr im viel zu kleinen Smoking, oder seine Begleitung im mit Pailletten besetzten “Abendkleid”, das eher an eine Diskokugel erinnert.
Letztlich ist eine Kreuzfahrt immer noch Urlaub, in dem ich mich in erster Linie erholen und wohlfühlen möchte. Und sofern man über ein Mindestmaß an Stil und Umgangsformen verfügt, ist diese Art von Urlaub hierfür auch bestens geeignet. Ganz ohne sich wegen der “Kleiderordnung” verrückt machen zu müssen….
Ich bin (nach überstandenem Schilddrüsenkrebs und bestehendem Lipödem) auch “übergewichtig” – sehr sogar!!! Trotzdem hatte ich auf meinen Kreuzfahrten (insgesamt 16 Fahrten) niemals persönlich schlechte Erfahrungen mit meiner Kleidung – oder meinem Gewicht – gemacht. Es gibt immer und überall Menschen welche “aus der Rolle fallen” – sei es mit unmöglicher Kleidung (Bademantel am Buffet) oder auch mit Worten.
Daß es Passagiere gibt, die Angestellte eines Kreuzfahrtschiffes wie den letzten Dreck behandeln, habe ich auch schon erlebt. Ich habe mich vor 30 Jahren – obwohl es für die Besatzung streng verboten war – mit der Besatzung des längst verschrotteten Schiffes “Ivan Franko” angefreundet. Die Freundschaft zu einigen Besatzungsmitliedern hält bis heute. Durch meine vielen Reisen nach Russland, in die Ukraine und nach Weissrussland kenne ich die osteuropäische Mentalität recht gut – und kann nicht bestätigen, daß High Heels bei den Frauen ein MUSS sind…..! Meine letzte Kreuzfahrt machte ich mit einem ehemaligen Zahlmeister des “Russenschiffes”, seiner Frau und der 16jährigen Tochter. Valentina hatte jedenfalls keine 17 Paar High-Heels dabei, die Tochter auch nicht…..!!! Es ist wunderbar, daß auf den Weltmeeren Schiffe für jeden Standart herumfahren – man muss halt das RICHTIGE finden. Das wünsche ich hier jedem!!!!! Alles Gute – всего хорошего!!!
Mich wundert es das nicht nur hier immer geschriben wird das der Dresscode Galaabend nur fürs Hauptrestaurant aber nicht fürs Buffetrestaurant gilt obwohl in den Inforamtionen der reederein nichts davon steht genausowenig wie auf den täglichen Programmfoldern auf der Kabine.
Da steht Galaabend oder Formell aber nicht mit einem Zusatz nur im Hauptrestaurant.
@Hans: Stimmt, das ist mir noch nie so aufgefallen. Es ist aber tatsächlich so. Das Buffet-Restaurant ist eigentlich immer die legere Alternative. In den Tagesprogrammen am Schiff steht tatsächlich immer, dass der formelle Dresscode für die Bedien-Restaurants gilt. Oft auch mit dem Zusatz, dass darum gebeten wird, nach 18 Uhr lange Hosen und Oberbekleidung mit zumindest kurzen Ärmeln zu tragen (außer am Pool). sprich: abends kein Tanktop und Hotpants 😉
Schade das die Hotpants nicht erlaubt sind 😉
Sorry die Tippfehler.
Ich ziehe an den Galaabenden immer einen Anzug an.
Jeans trage ich eh das ganze Jahr 🙂
Da diese Frage wahrscheinlich immer noch aktuell ist, schreib ich gerne auch meine Erfahrungen dazu:
Wir reisen mit Costa!
Und Italiener verstehen es, wie alle Südländer, beim Abendessen elegant und schick aus zu sehen….auch ohne Anzug (hab ich generell keine gesehen)
Mein Mann war jedenfalls mit lässiger Stoffhose und passendem Hemd genau richtig angezogen….auch an Galaabenden 🙂
Das klassische Captain’s Dinner gibt’s ohnehin nicht mehr…..zumindest nicht bei Costa!
Ein schönes Blusentop mit passender Hose/Rock oder ein Kleid ist eigentlich auch nicht mehr Aufwand als andere Kleidungstücke…oder?
Auch eine neue Jeans mit eleganter Bluse war kein Problem.
Schuhe sind Geschmacksache: ich hab Pumps UND Ballerinas dabei…..nach Lust und Laune 😉
Das eine kurze Hose und T-Shirt bei eingedeckten Tischen nicht wirklich passend ist, versteht sich von selbst….so eine Diskussion gibt’s nur unter Deutschen 😉
Wer das nicht möchte, kann, wie schon mehrfach erwähnt, auf das Buffet Restaurant ausweichen.
Und wer nur relaxen will….ohne das ganze drumherum…..ist wahrscheinlich in einem Club an Land besser aufgehoben 😉
Reguläre Kreuzfahrt wäre nix für mich. Will mir nicht vorschreiben lassen, was ich anziehen soll. Wer so ein Schiff aber mal OHNE irgendeine Kleiderordnung ( abgesehen von nicht ganz nackt ) erleben möchte UND wie ich elektronische Tanzmusik mag dem sei die GROOVE CRUISE empfohlen. Bis zu 120 Stunden Non-Stop Musik incl. einer Strandparty auf einem gecharterten Schiff (etwa die Norwegian Sun). Und wer 50 Dollar sparen möchte kann meinen Code STRUFFEL bei Buchung auf Media angeben.
See us
Hallo zusammen,
meine Frau und ich überlegen bald eine Kreuzfahrt zu machen, weil wir einfach in einem kurzem Zeitraum möglichst viel sehen möchten.
Da wir beide aus beruflichen Gründen das ganze Jahr über schick rumlaufen müssen (sie Kostüm, ich Anzug, Krawatte) legen wir beide sehr viel Wert darauf genau das im Urlaub eben nicht zu tun.
Wir halten in unserer Freizeit beide nichts von Dresscodes jedweder Form und sind, was die Wahl unserer Outfits betrifft, sehr individuell und selten der „gängigen Norm“ entsprechend. Schräge Blicke von anderen Gästen sind wir gewöhnt. Das Schöne ist: dadurch dass wir eben so sind wie wir sind, sorgt dafür dass man immer mit anderen Gästen und Angestellten ins Gespräch kommt und es eigentlich immer positiv aufgenommen wird.
In den Hotels und Anlagen in denen wir bisher unterwegs waren (unter anderem “aldiana”, “Robinson” und diverse bekannte 4-Hotelketten) war es bisher kein Problem wenn ich als Mann in Shorts/Bermudas (knielang) oder auch mal im Rock oder Kilt zum Abendessen erschienen bin.
Wie sieht das auf Kreuzfahrtschiffen aus? Ist man da offen und aufgeschlossen wenn Gäste „anders“ sind oder wird man direkt an der Eingangstür mit einem strafendem Blick abgewiesen?
Danke und liebe Grüße
@traveller
Empfehlungen für casual
deutsche Schiffe: TUI cruise , Europa 2
Ami Schiffe: Azamara und Oceania
Bin ich außer Europa2 selber gefahren
@traveller: sorry für die späte Antwort, ich war in sehr Internet-schwachen Regionen auf Reisen …
Kurz Hose zum Abendessen ist auf Kreuzfahrtschiffen grundsätzlich keine so gute Idee, außer in den Buffet-Restaurants. Bei den meisten Reedereien wäre es allerdings schade, nicht die guten Hauptrestaurants mit Bedienung zu nutzen, insofern würde ich dazu raten, abends halt eine leichte, lange Hose anzuziehen.
Wenn’s Buffet sein soll: AIDA ist ohnehin auf Buffet-Restaurants fokussiert und bei TUI Cruises ist das Buffet-Restaurant ebenfalls so gut, dass man dort auch gut abendessen kann. Entgegen der Empfehlung von Hans (sorry!) würde ich nicht raten, bei Oceania, Azamara oder auf der Europa 2 in den Bedien-Restaurants in kurzen Hosen zum Abendessen zu erscheinen. Ob Sie direkt abgewiesen werden würden, weiß ich nicht, aber das Risiko besteht und auf jeden Fall würde man zumindest bei einem Teil der Mitreisenden auf wirklich negative Ressonanz stoßen..
Hallo Franz, du hast mich falsch verstanden
ich habe Schiffe empfohlen wo nur der Dresscode casual ist. Das bedeutet ja nicht das man abends
in kurzen Hosen zum Essen geht. Wobei es diese Typen leider gibt.
@Hans: schon klar, aber die Frage war eben ach Schiffen, wo man auch mal mit kurzer Hose zum Abendessen gehen kann 😉 Und ich würde dafür auch niemanden verurteilen wollen. Jeder soll Urlaub machen, wie er es am besten genießen kann. Insofern finde ich die Frage von “traveller” klasse, weil er sich vorher Gedanken dazu macht und nach dem passenden Schiff dazu sucht.
Bei der ganzen Dresscode Diskussion wird ein wesentlicher Aspekt total außer acht gelassen.
Der Abend, für den ein Dresscode empfohlen wird, endet ja für viele nicht mit dem Essen oder den “Verdauungsschnäpsen” danach, sondern er wird z. B. in den Gesellschaftsräumen fortgesetzt. Dort gibt es auf vielen Schiffen die Gelegenheit zum Gesellschaftstanz und zwar in einer Ausstattung (Räumlichkeit, Musik, Tanzfläche, Bewirtung) kurz Atmosphäre, die man an Land nicht so häufig findet.
Ich könnte mir überhaupt nicht vorstellen, daran in Jeans/Polohemd oder ähnlichem teilzunehmen.
Wenn ich meine Partnerin zum Tanzen (z.B. Langsamer Walzer, Rumba, Discofox usw.) auffordern möchte, fände ich es respektlos ihr gegenüber, wenn ich dabei nicht hinreichend angemessen gekleidet wäre. Denn beim Tanzen bewegen wir uns unter den Augen der Umstehenden wie auf einem “Präsentierteller” und ich möchte, daß mein/unser Tanzen nicht nur uns Spaß macht, sondern auch anderen, die uns evtl. zuschauen.
Dieses Bild wäre für mich inakzeptabel gestört, wenn ich eine verwaschene Jeans und Turnschuhe tragen würde oder wenn bei bestimmten Tanzbewegungen der Arme überkopf, mir das Hemd aus der Hose rutscht und dann sackartig über den Hosengürtel hängt.
@Gerd: Ich denke, da stoßen einfach unterschiedliche Vorstellungen von gesellschaftlichen Werten aufeinander. Keine davon ist “richtig” oder “falsch”, aber sie passen eben auch nicht zusammen. Und insofern haben Sie vollkommen Recht: Der geschilderte Aspekt ist ein ganz entscheidender Grund für die Dress Codes auf den Schiffen. Das Ziel ist, Menschen mit möglichst ähnlichen Vorstellungen zusammen zu bringen oder zumindest nach außen hin zu definieren, nach welchen Vorstellungen sich die Gesellschaft auf einem bestimmten Schiff oder zu einer bestimmten Tageszeit in bestimmten öffentlichen Bereichen orientiert. Und dann steht es jedem frei, mit diesem Schiff zu fahren – oder eben nicht, wenn die Definitionen mit den eigenen Vorstellungen nicht zusammen passen.
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