Elegante Etui Kleider
Die erste Assoziation zum klassischen Zweiteiler, Rock und Blazer? Frollein Rottenmeier reist nach Wales und liest im Zug den Kindern aus dem Knigge vor. Dazu noch Regenschirm und Pudel – fertig ist der „Garment“-Look. Was das Hamburger Label bietet, hat im Grunde wenig mit Mode zu tun. Das ist keine böse Unterstellung, sondern ein wesentlicher Unterschied zu anderen Labels. „Wir entwerfen Sachen, die auch in Jahren nicht out sind. Weniger Mode, eher Stil“, sagt Ullinca Schröder, und damit erklärt die Designerin die wesentliche Ausrichtung ihres Unternehmens, dessen Entwürfe in diesem Sommer eine deutliche „Sixties“-Anleihe haben.
Für Eintagsfliegen oder „One-Season-Glam“ haben die Designerinnen wenig übrig. Diese Haltung mag vermeintlich altmodisch herüberkommen, macht aber einen guten Teil ihres Erfolgs aus. „Meine Ivy braucht einen neuen Flicken“ sagt eine Kundin und legt einen grün-grau karierten Tweedrock auf den Ladentisch in der Marktstraße. Es könnte eine Requisite aus der britischen TV-Krimiserie „Inspektor Barnaby“ sein. „Ivy“, der Garment-Klassiker, hat einen kleinen Riss, vorn an der Kellerfalte, ansonsten sticht der Rock allerhöchstens farblich aus dem Kreis ihrer bunt geblümten oder unifarbenen Enkelinnen heraus, die Nelly oder Lydia heißen und in knalligen Rot- oder Grüntönen auf den Stangen hängen.
Es werden ständig neue Rock-Modelle mit neuen Namen geboren, ihre Verwandtschaft aber lässt sich kaum leugnen: Sie alle sind knielang und A-förmig, gern mit sogenannter Kellerfalte vorn. „Ivy haben wir dieses Jahr redesigned. Unsere Kundinnen sind treu. Wenn sie sich einmal für einen Klassiker entschieden haben, der ihnen passt, kommen sie immer wieder. Viele wollen genau denselben Rock in einer anderen Farbe.“
Ullinca Schröder spricht nur, wenn sie gefragt wird. Sie hält von Make-up offenbar so wenig wie von überflüssigen Worten. Ihr braungrau meliertes Haar trägt die frühere Kostümbildnerin mehr „hochgefriemelt“ denn ordentlich frisiert. Und ihre bunten Turnschuhe zum adretten Rock wirken so ungewöhnlich wie unangestrengt, und man muss unwillkürlich daran denken, dass sich Fernseh-Ansagerinnen immer nur vom Scheitel bis zum Bauchnabel aufhübschten, weil der untere Teil des Körpers in der Sendung nicht sichtbar war.
Auch Kollegin Kathrin Müller ist eine „Working Woman“: schlank, sportlich, patent, mit Kurzhaarfrisur. Beide Frauen lieben, was sie tun, und man erkennt sofort ihren Blick fürs Wesentliche. Gearbeitet wird nach dem Sportler-Motto „Never change a winning team“. So machen sie es seit 18 Jahren.
1997 starteten die Designerinnen mit 14 weiteren Hamburger Absolventen der AMD (Akademie für Mode und Design) ihr Ladenprojekt „Kleidermacher“ an der Michaelisbrücke auf der Fleetinsel. Nur rund ein Viertel der Designer von damals hat sich „gehalten“. 2001 eröffnete das Duo das erste eigene Geschäft in der Marktstraße, seit 2009 verkaufen sich die Entwürfe auch bei „Erdbeeren im Winter“ in Köln, eine weitere Dependance kam 2012 in Münchner Glockenbachviertel dazu. Umsatz-Höhepunkte: die Designmesse „Blickfang“ in Zürich, Wien und Tokio. Und der eigene Online-Shop.
Seit 18 Jahren ist Garment zudem fester Bestandteil der Kulturszene Hamburgs: keine Vernissage, keine Theaterpremiere ohne mindestens eine Trägerin der Karos aus dem Karoviertel. Dort gehört vor allem der Rock zum Straßenbild wie die alten Patriziervillen mit ihren riesigen, hölzernen Flügeltüren, die quietschend und langsam ins Schloss fallen. So leben und arbeiten Schröder und Müller in ihren Altbauwohnungen in Eimsbüttel und entwerfen ihre Sachen für Frauen wie sie selbst: Nostalgikerinnen und Kreative, die eben nicht so aussehen wollen wie uniformierte Ehefrauen in ihren Ugg-Boots, Designer-Jeans, bonbonfarbenen Bomberjacken und verspiegelten Ray Bans.
„Wir mögen Fischgrät, Hahnentritt, Nadelstreifen und Karos. Und manchmal ausgefallene Drucke mit grafischen Mustern wie Liberty“, sagt Schröder. Letztlich nichts, was man vor 30 Jahren noch nicht gekannt hätte. Ohne ihre Umgebung hätte der Rock aus dem Karoviertel die Stadt wohl nie rocken können, weil dieser Look einfach besser zu Hollandrädern passt als zu Porsche Cayennes. Der große Glamour mag Garment manchmal fehlen. Wow-Effekte stellen sich erst bei genauerer Betrachtung ein. Die Verarbeitung, unverwüstliche Qualität, die auffällige DNA.
So unaufgeregt der Markenname Garment (englisch für Kleidungsstück) ist, so reell wird vom Zuschnitt bis zur Ziernaht in Hamburger Manufakturen gefertigt. Damit hat sich der einstige Geheimtipp aus der Marktstraße zu einer festen Größe im Prêt-à-porter-Segment entwickelt, auch bei Männern. Deren Kollektion ist frei von jedweder Biederkeit: blumige Hemden und Sakkos in Knallfarben kleiden vor allem junge, mode-affine Hamburger Gentlemen.
Wäre das Label ein Auto, es wäre ein Golf mit britischen Sitzbezügen. Als würde man Burberry mit Tod’s und einer Prise Trachtenmode in einen Topf werfen, ordentlich durchmischen und vor einem Reiterhof in der Lüneburger Heide wieder herausholen. Das Ergebnis: deutsche Wertarbeit made in Hamburg. Zutaten: Tweed, Wolle, Karos, geradlinige Details, Bundfalten, kleine Rundhalsausschnitte oder Pocket-Taschen auf der Brust. Immer mit der hanseatischen Attitüde, das Elegante mit dem Konservativen und Bodenständigen zu mischen. Die Kleider sind meist hochgeschlossen, knielang, und wenn sie einer Frau nicht stehen, kann sie darin durchaus leicht gouverantenhaft wirken.
Die Designerinnen selbst haben allerdings eher an Audrey Hepburn als an Frollein Rottenmeier gedacht, als sie ihre aktuelle Kollektion entwarfen: Deshalb ist das Model ihres Lookbooks für den Sommer 2015 ein Abziehbild der Stilikone aus „Frühstück bei Tiffany“: brünett, melonengroßes Haarteil am Hinterkopf, kurzer Pony, nach oben spitz zulaufende Sonnenbrille, knallige Blumen-Ohrringe.
Tatsächlich ist die Zielgruppe eher mitteljung und die Konfektion eher schmal (bis Größe 42), die Silhouetten sind körperbetont. A-förmige Etuikleider, kurzärmelige, schmale Blüschen, ganz im Stil der Sechziger. Hingucker der aktuellen Sommerkollektion sind ein Himbeereis-farbenes Kostüm aus stabilem Tweedstoff und das Hemdblusenkleid mit Blumenmuster auf weißem Grund, das ein wenig echten Sommer zumindest in den Kleiderschrank zaubert. Eben alles wie immer.
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